13. Mai 2007

Shopping Bombay

Frühstück direkt wieder im Ideal, weil man uns dazu am Vorabend eingeladen hatte. Ich probiere es auf ein neues mit stuffed Paratha, und siehe, es ist zwar fettig wie gewohnt, aber immerhin lecker gefüllt.

Danach lassen wir uns zum Crawfort Market bringen, wo uns ein Porter an die Hand nimmt. Ein Schild erweckt den Eindruck, es ginge nicht anders, was eigentlich nicht sein kann, aber nun.

Immerhin kennt er sich tatsächlich aus (obwohl: wir sind gar nicht im Crawford Market, sondern nebenan) und führt uns zu einem Stand, wo Gewürze verkauft werden. Dort ist man eifrig um uns bemüht und schüttet Pröbchen um Pröbchen in kleine Silberschalen, an denen wir riechen dürfen. Ich kaufe grünes Curry und ein Masala.

Jan kauft Gewürze zu überteuerten Touristenpreisen

Jan kauft Gewürze zu überteuerten Touristenpreisen

Anschließend lassen wir uns zu einem Stoffhändler geleiten. Liegt zwar außerhalb des Nicht-Crawford-Markets, aber der Porter leitet trotzdem weiter vor sich hin.

Der Grund, den Stoffhändler aufzusuchen, sind eigentlich Laken, Sandra kauft auch ein schönes, handgearbeitetes mit Elefanten. Als wir uns gerade erheben wollen, packt der Händler einige Bahnen Rohseide auf den Tisch und sagt, daraus könne er mir Hemden schneidern lassen.

Eine blau-violett schimmernde Stoffbahn durchbohrt mein Herz, ich muss mich wieder setzen, schnell werden weitere Stoffmuster herangeschafft.

Jan wird verführt zum Kauf von Hemden!

Jan wird verführt zum Kauf von Hemden!

Ich schließe meine Augen und Sandra sagt dem Verkäufer voraus, welche drei Stoffe ich auswählen werde. Ihre Trefferquote liegt bei 100 %, es sind grün, blau und orangerot. Aus Jux nehme ich sogar noch eine vierte Farbe, Gold! Und obendrauf für Sandra noch was tiefrotes, nach Zeichnung angefertigt.

Maßnehmen

Maßnehmen

Der Neffe des Verkäufers nimmt uns eine horrende Summe als Vorauszahlung ab (2000 Rs), nachdem er uns zum ATM begleitet hat, und wir setzen uns ins Taxi und lassen uns zu den Dhobi Ghats kutschieren, wo die gesamte Wäsche Bombay auf Beton geprügelt wird.

Hier wird noch von Hand gewaschen.

Hier wird noch von Hand gewaschen.

Hier nerven Mensing und Steinberg sich ein bisschen an, vielleicht weil sie gerade so einen großen Deal abgeschlossen haben und jetzt gar nicht mehr so genau wissen, wohin mit sich selbst. Bei einem leckeren Eis in einem zufällig mit dem Taxi erreichten Einkaufszentrum (eigentlich hatten wir eine andere Mall im Sinn, aber der Taxifahrer kannte die wohl nicht und hat uns zur nächstbesten gebracht).

Nach ausgeprägtem Shopping "bringt uns das nächste Taxi statt zum Kamala Nehru Park zu einem geschlossenen Planetarium" (© Sändy "Shanti" Steinberg). Nach kurzer Orientierungslosigkeit ein weiteres dorthin, wohin wir wollen, was interessanterweise nicht annähernd da ist, wo wir vorher waren.

Die hängenden Gärten und der vorher erwähnte Park liegen einander gegenüber. Azs den Park kann man auf Bombay blicken - vorausgesetzt, man findet an diesem Sonntagnachmittag einen Platz mit freier Sicht unter grob geschätzt acht Milliarden Indern.

Vorbeigedrängelt und fotografiert: Bombay.

Vorbeigedrängelt und fotografiert: Bombay.

In den hängenden Gärten sieht es Bevölkerungstechnisch nicht anders aus. Irgendwo sollen laut lügendem Reiseführer Geier kreisen, da in der Nähe die Parsen ihre Toten aufbahren. Keine appetitliche Vorstellung.

Wir sehen ein paar größere Vögel, sind aber nicht sicher, ob es Geier sind. Wir beenden den Tag mit zwei Kingfisher Lager Bier, die besser schmecken als das andere mit "not more than 8% Alcohol".

weiter